Karamat.eu - Nach schweren Tagen unter Hausarrest, verstarb letzte Nacht (23.-24.12.2019) Dr. Nour Ali Tabandeh in einem Teheraner Krankenhaus. Er war ein Mann, der sich sein Leben lang wohlwollend, lösungsorientiert und mit stets friedlichen Mitteln für seine Mitmenschen eingesetzt hat. Sein Antrieb und seine Kraft waren inspiriert von seiner Hinwendung zu großen Geistern der Menschheitsgeschichte wie Ibn Arabi, Suhravardi oder Rumi. Seine Überzeugung, dass Freiheit und Verantwortung nur in einem säkularen Staat Raum haben, hat ihn ins Visier eines mafiös-faschistischen Regimes wie die sogenannte Islamische Republik Iran gebracht. Trotz größten Drucks durch das Regime, hat er sein Ansinnen menschliche und gesellschaftliche Entwicklungen zu unterstützen nicht aufgegeben. Die letzten zwei Jahre hat er unter Hausarrest und vielen Einschränkungen verbracht und war von seinen Mitstreitern abgeschnitten. Man kann zurecht vermuten, dass er in dieser Zeit mit kleinen Giftdosen traktiert wurde, bis der Körper dermaßen ruiniert war, dass er seine irdische Hülle verlassen hat. Dr. Nour Ali Tabandeh war Jurist, Korankenner, Menschenfreund und zuletzt Oberhaupt des Nematollah Gonabadi Ordens. Zuletzt wurde er als iranischer Gandhi bezeichnet. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen haben sich für seine Freilassung vor und hinter den Kulissen eingesetzt. Leider hat sich seine Situation nie substanziell gebessert.
Möge sein Fall eine aufrichtige Diskussion und Neubewertung über den Einsatz Europas für Menschenrechte in diktatorischen Regimes und wirtschaftliche Verflechtungen befeuern!