Trauer in Paris - Aufklärung in Paris - das Leben feiern in Paris

Karamat Mitglieder fahren eine Woche nach den neuesten Anschlägen in die französische Hauptstadt, um bei einer Veranstaltung zu Spiritualität, Islam und christlichen Werten, Perspektiven aufzuzeigen.

Dr. Azmayesh und das Ensemble Caravan of Love in Paris

Bei einer Veranstaltung der Societée Anthroposophique de France stellte sich der Religionswissenschaftler Dr. Seyed Mostafa Azmayesh nach einer Schweigeminute und einem Einführungsvortrag über den Islam Publikumsfragen zu Islam und Zusammenhängen mit dem weltweiten Terror im Namen des Islam.

Dr. Azmayesh zeigte auf, wie seit der Entstehungszeit der Religion Islam im 7. Jahrhundert zwei antagonistische Weltanschauungen unter dem selben Begriff, nämlich Islam leben. Die eine Anschauung ist die Fortsetzung eines spirituellen Weges, der auf Entwicklung, Offenheit, Toleranz und Menschlichkeit gründet und auf Menschheitslehrer wir Abraham, Moses, Jesus, Mani basiert. Die zweite Anschauung unter dem Namen Islam, die unter der Omayyaden Dynastie an Momentum gewann, ist die Fortsetzung von Stammestraditionen aus der Region und Zudichtungen späterer Kleriker, die ihren Machtanspruch mit Erfindungen über die Biografie Mohammads und was er alles gesagt haben soll, sicherten.

Die Aufklärung darüber war für die allermeisten Zuschauer sehr hilfreich, um sich nicht in Pauschalurteile zu verlieren oder sich von Angst leiten zu lassen. Ein Zuschauer dankte dem Vortragenden mit dem Satz: "Es ist gut nicht nur die Symptome zu betrachten und daraus Fehlschlüsse zu ziehen. Der Blick auf die Ursprünge ist wichtig. Ich danke für die Aufklärung. Vielleicht brauchen wir eine neue Zeit der Aufklärung. Eine Aufklärung über Spiritualität. Und eine Korrektur verschiedener Betrachtungen zur Geschichte des Islams, um die richtigen Handlungsschlüsse zu ziehen."

 

The Caravan of Love

Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierte das Londoner Ensemble Caravan of Love authentische Musik aus der mystischen Tradition der Sufis.

Die Musik erklang für alle Menschen, die von dem Leid der neusten Anschläge betroffen waren, in Solidarität mit allen, die das Leben feiern, für alle, die sich vereinen für eine würdevolle Welt und das im Koran vorgestellte Prinzip Ernst nehmen: "Wer auch nur eines Menschen Leben nimmt, fügt der ganzen Menschheit Schaden zu."

Zum Schluss der Veranstaltung erklang ein Gedicht von Sa'adi, einem persischen Dichter aus dem 13. Jahrhundert, "Bani Âdam":

 

"Die Kinder Adams sind aus einem Stoff gemacht,
als Glieder eines Leibs von Gott, dem Schöpfer, erdacht.
Sobald ein Leid geschieht nur einem dieser Glieder,
dann klingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider.
Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt,
verdient nicht, daß er noch des Menschen Namen führt."


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