Musik für Menschenrechte in London

In London spielten Caravan of Love und das Perle Ensemble Herz-Musik in Erinnerung an den Marsch im Jahr 2006 der 80.000 Menschen vor das Parlament in Teheran, um gegen Verfolgungen von Minderheiten und Zerstörungen ihrer Häuser zu protestieren.

The Caravan of Love

Am Freitag, 20. Februar 2015 kam internationales Publikum in die St John's Church nach Notting Hill, London. Ein Programm mit Poesie, Geschichten und Musik, inspiriert von dem weltweit bekannten persischen Dichter Rumi, begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer. 

Jedes Jahr wird der Tag der Derwische in einer Hauptstadt Europas mit Poesie und Musik gefeiert, um Menschen, die mutig für Menschen- und Bürgerrechte einstehen, zu ehren. 

In diesem Jahr erzählte Helmut N. Gabel mit dem Perle Ensemble die Geschichte von dem tyrannischen Löwen und den beiden Hasen, die sich in Rumis Hauptwerk, dem Mathnawi findet.

In einer schönen Gegend lebte eine stattliche Anzahl wilder Tiere. Doch hatte sich dort ein Löwe als Herrscher über Berg und Tal, den Dschungel und alle anderen Tiere erklärt. Dauernd fing er sich ein Tier ein, um sich damit den Magen zu füllen. Er verbreitete Angst und Schrecken und vergällte allen im Wald das Leben, denn keiner war vor ihm sicher.

Eines Tages ward er das Jagen leid und er auferlegte den Tieren ihm jeden Tag seine Beute zu bringen, damit er sie nur noch reißen brauchte.

Die Tiere unterwarfen sich dieser Forderung, damit er nicht mehr allen Tieren im Wald nachjagt und alle ständig in Furcht und Schrecken leben müssen. So wurde jeden Tag das Los gezogen wird und der, auf den das Los fiel, musste sich dem Löwen als Nahrung ausliefern.

Danach zogen sie jeden Tag das Los . Und so hatte täglich irgendein Tier das Pech, die Tagesration des Löwens zu werden. Der Löwe hatte nichts dagegen, mühelos an seine tägliche Mahlzeit zu gelangen. Das ging so weiter, bis schließlich das Los auf den Hasen fiel.

Der Hase bekam es mit der Angst zu tun und begann nachzudenken, wie er seine Haut retten könnte. Er erklärte er werde nicht zum Löwen gehen, aber die anderen Tier tadelten ihn und sagten: „Du verstößt gegen unser Abkommen mit ihm. Wenn du dich nicht auslieferst, wird er wütend werden und Unheil anrichten.“ Der Hase aber bat um eine Denkfrist. Er sagte: „Vieleicht kann ich mir eine List ausdenken, und mich und euch aus der Tyrannei des Löwens retten.“

Die Tiere fragten: „Wie denn? Was redest du da?! Wie willst du mit deinem kleinen Körper und Verstand etwas ausrichten können? Du kannst den Löwen nie im Leben hinters Licht führen!“

Doch der Hase bat die Tiere ihn eine List ausführen zu lassen und schliesslich willigten sie ein. Der Hase zog los und durchquerte gemütlich den Wald bis er endlich in die Nähe des Löwen gelangte. Da begann er zu laufen.  Der Löwe war schon richtig wütend, weil er so lange auf seine tägliche Mahlzeit hatte warten müssen. Er brüllte: „Warum kommst du erst so spät?! Willst du winziger Hase etwa nicht meinem Befehl gehorchen?“

Der Hase rief: „Gedulde dich, lieber Löwe. Ich werde dir erklären, wieso ich so spät komme. Weißt du, ich und mein Freund, der viel mehr hergibt als ich, sind heute morgen losgezogen und waren schon ganz in deiner Nähe, als uns ein anderer Löwe überfallen hat. Er packte sich meinen Kameraden, aber ich erklärte ihm: Wir sind doch die Untertanen des Königs des Dschungels und seine heutige Nahrung. Du darfst uns nichts antun!

Da fauchte mich dieser Löwe gewaltig an: "Welcher König des Dschungels denn? Ich werde dich und deinen König zerfetzen!!"

Da sagte ich: "Gewähre mir eine kleine Frist, damit ich meinem König Bescheid sage!" Und der Löwe gab mir den Befehl: "Gut, dann lass deinen Kameraden bei mir und hol deinen König her."

Der hungrige Löwe war aufgebracht und brüllte: „Zeig mir diesen elenden Kerl!“

Der Hase führte ihn in Richtung eines Brunnens, den er vorher ausfindig gemacht hatte. Bevor sie beim Brunnen ankamen, blieb er stehen und der Löwe fragte:

„Warum bleibst du stehen, Hase? Komm geh du vor.“

Da sagte der Hase: "Dieser Löwe lebt in dem Brunnen dort. Ich habe Angst vor ihm."

Da rief der König des Dschungels: "Ach, du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin doch viel stärker als er. Komm ich trag dich auf dem Rücken! Dann bist du vor ihm sicher!"

Da sprang der pfiffige Hase auf den Rücken des Löwen und Löwe und Hase gingen beide zum Brunnen. Als der Löwe, den Hasen auf dem Rücken, in den Brunnen schaute, erblickte er im Brunnenwasser einen Löwen , der einen Hasen auf sich trug. Es war natürlich sein Spiegelbild - aber das wusste der Löwe nicht und dachte es sei der andere Löwe, der ihm den fetteren Hasen weggeschnappt hatte.

Außer sich vor Zorn sprang er in den Brunnen herunter, um seinen Rivalen zu töten und ihm den Hasen zu entreißen, während der Hase von seinem Rücken sprang und sich rettete.

So ertrank der tyrannische Löwe ihm Brunnen und dank der Klugheit des Hasens waren die Tiere im Wald für immer den Löwen los.

Die Geschichte erinnert an David und Goliath. Sie ist natürlich eine Allegorie, die Mut macht überhebliche und selbstherrliche Tyrannen in ihre Schranken zu weisen und sich nicht fatalistisch einer auferlegten Situation zu fügen. Diesen Mut brauchen Menschen, die sich für Menschenrechte insbesondere in Gegenden einsetzen, die von ideologisch verblendeten Machthabern beherrscht werden.

Georg Sundermann

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