Karamat.eu - Soheila Hadipour, die aus dem Iran stammt, sang Liebeshymnen und vertonte Gedichte persischer Mystiker. Anne Engel (Querflöte, Daff), Patricia Vöge (Daff, Schrutti-Box, Gesang) und Helmut N. Gabel (Daff, Gesang, Erzählkunst) sorgten für die passende Musik. Ein Klang, der laut Flötistin Anne Engel, unmittelbar das Herz berührt. Das bestätigte auch eine im Iran geborene Zuhörerin, die mit ihrem Mann aus Dassel angereist war.

Bei einigen Liedern wurden die Zuschauer eingeladen, den Refrain mitzusingen - einfache persische Wörter wie Navo-i (der Wohlklang, der die Seele berührt). Schon nach kurzer Zeit war der ganze Raum erfüllt von einträchtlichen Stimmen.

Das Programm "Von der Liebe und vom mystischen Wein" erzählt von der Welt der orientalischen Mystiker, auch Sufis genannt. Einer dieser Mystiker hieß Dschelalledin Rumi. Er lebte vor 800 Jahren und gilt als Philosoph der Liebe. Seine poetisch-rhythmischen Texte haben vor allem in den USA hohe Auflagen erreicht und finden auch in Europa mehr und mehr Anklang.

Das Ensemble Louly präsentierte gesungene, rezitierte und auf der persischen Rahmentrommel (Daff) gespielte Gedichte. Dazwischen erzählte Helmut N. Gabel sehr bildhaft und mit viel Humor Geschichten aus Rumis Hauptwerk, dem Massnavi. Bildhafte Lehrgeschichten, die von Tieren handeln und den Zuhörer an wesentliche Aspekte des menschlichen Lebens erinnern. Köstlich war die Geschichte vom tyrannischen Löwen, der von einem kleinen Hasen - entgegen aller Erwartungen - durch eine List zu Fall gebracht wurde.

Zur Musik erklärte Helmut N. Gabel: "Diese Musik dient den Mystikern seit Jahrhunderten dazu, ihr Herz zu öffnen und ihren Horizont zu erweitern, sie regt die Tatkraft und Intuitionsfähigkeit an." Nach den Liedern ließen die Musiker eine längere Pause, um laut Patricia Vöge "die Wirkung der Musik im Nachklang voll zur Geltung kommen zu lassen, denn die Schwingungen der Rhythmen, des mystischen Weins, öffnen in der einsetzenden Stille die Kammern des Herzens."

So zeigte sich Elisabeth Möller vom Veranstalter KuK e.V. rundum zufrieden: "Wir haben ein begeisterndes Beispiel erlebt, wie man durch Musik Stille in unsere hektische Zeit bringen kann. Es war ein Hörgenuss, der lange nachklingen wird. Mit dem Konzert haben wir außerdem einen kulturellen Beitrag angeboten, der Brücken schlägt zwischen Orient und Okzident."

Ensemble Louly beim Konzert in Heckenbeck

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