Karamat.eu - Ein Plakat mit dem Titel „Extremismus – Islam – Demokratie“ am Eingang des Saals im Europäischen Parlament kündigte die Veranstaltung an, zu der sich mehr Interessierte als erwartet versammelten. Der Raum war sehr gut gefüllt, als nach einer kurzen Einführung von Beverly Eve, einem Mitglied des Intercultural Centre aus London, Herr Tunne Kelam als Gastgeber der Veranstaltung alle Anwesenden begrüßte und seine Perspektive auf das Thema darlegte und mit dem Satz endete, dass es ihm ein Anliegen sei, eine bessere Zukunft zu gestalten.
Auf dem Podium saßen neben den Kollegen Tunne Kelam und Laszlo Tökes (ebenfalls ein Mitglied des Europäischen Parlaments) als Hauptredner Dr. Seyed Mostafa Azmayesh und Prof. Miklos Maroth.
Herr Maroth wurde als Experte in Orientalistik vorgestellt und Dr. Azmayesh als Islamwissenschaftler, Menschenrechtler und Autor des Buches: Why and how 2 versions of Islam entered the history of mankind? (das Buch erscheint in Kürze auch auf deutsch).
Alle Sprecher stellten ihre Sicht auf das Thema Extremismus, Islam und Demokratie dar.
Das Buch von Dr. Azmayesh stand im Fokus der Veranstaltung. Frau Beverly Eve hat Herrn Azmayesh dazu Fragen gestellt und anschließend waren die Anwesenden eingeladen, ebenfalls Fragen an Herrn Azmayesh zu stellen. Dieses Angebot wurde dankbar angekommen, so dass ein interaktiver Dialog stattfinden konnte.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Herr Azmayesh eine These und eine Antithese bezugnehmend auf Islam ausführlich erläuterte. Entgegen vieler Annahmen ist der Koran ein Buch, das zu Toleranz, Liebe und Einheit aufruft und den Weg dorthin als substantielle Entwicklung auch beinhaltet, so sagte Herr Azmayesh, der seit über 25 Jahren zu dem Thema forscht.
Hauptthesen des Buches:
Konsequenzen aus diesen Thesen in der Abwehr extremistischer Islam Interpretation:
An die Wortbeiträge schloss sich ein beeindruckendes kurzes Konzert des Heart-Ensembles an, das u.a. ein Gedicht über „Einheit“ von dem persischen Dichter Rumi sang. Vorab wurde das Gedicht auf englisch von einem weiteren Mitglied des Intercultural Centre vorgetragen. Klänge orientalischer Instrumente und gemeinsames rhythmisches Klatschen erfüllten den Raum.
Anschließend fanden angeregte Gespräche statt.
Diese Veranstaltung war sicherlich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem offenen Austausch mit Experten zu den Themen Extremismus, Islam und Demokratie.
Mathilde Amar für mehriran.de, Brüssel