Das Paradox der zwei Islamversionen

Karamat.eu - Nach wie vor diskutiert Europa über Islam, Terror und Flüchtlinge. Risiken und Chancen, Massnahmen, Gefahren - alle möglichen Perspektiven werden zur Sprache gebracht. Gibt es Aspekte, die bisher noch nicht zur Sprache gekommen sind?

Prof. Haussig, Dr. Haussig, Dr. Azmayesh, Moderator Helmut N. Gabel

Karamat.eu - Der Verein Karamat, der sich das Brückenbauen zwischen Orient und Okzident auf die Fahnen geschrieben hat, hat drei hochkarätige Gesprächspartner eingeladen, um mit Interessierten über die paradoxen Phänomene im Zusammenhang mit der Religion Islam und den politischen Ideologien des Islamismus zu diskutieren.

Der Soziologe Prof. Dawud Gholamasad aus Hannover, der Religionswissenschaftler Prof. Peter Antes aus Hannover und der Religionswissenschaftler Dr. Seyed M. Azmayesh aus Paris diskutieren Thesen einer neuen Forschungsarbeit zur Entstehung des Korans und des Islams (Why and how two versions of Islam entered the history of mankind) von Dr. Azmayesh und stellen sich Fragen aus dem Publikum. Im Mittelpunkt stehen die Relevanz dieser Thesen für die Neuzeit und mögliche Konsequenzen und Ableitungen für den Umgang mit Herausforderungen pauschalierender Islamgegner einerseits und andererseits radikal-fundamentalistischer Islamisten in Deutschland/Europa. Vor Kurzem hat Dr. Azmayesh im Brüsseler Europäischen Parlament, in Paris, in Birmingham und London seine Thesen zur Diskussion gestellt.
Termin:
Freitag, 22. April 2016, 18:45, Universität Hannover (genauer Ort wird noch bekannt gegeben).
Anmeldungen bitte bis zum Donnerstag, 21. April unter presse@remove-this.karamat.eu 


Die besagten Thesen stützen sich auf Aussagen aus dem Koran, der gemeinsamen Grundlage aller Muslime. Hier einige davon:
• Der Koran wurde nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen bereits zu Lebzeiten Mohammeds geschrieben.
• Mohammed war gebildet und legte Wert auf Bildung, er konnte lesen und schreiben und hat auch andere darin unterwiesen.
• ein Teil des Korans ist die arabische Übersetzung spiritueller Lehren, die es schon Jahrhunderte vor dem Koran in anderen Sprachen und Regionen gegeben hat. Dieser Teil enthält geistige Prinzipien der Menschenentwicklung, die nach wie vor wirksam sind.
• ein weiterer Teil besteht aus Fragen verschiedener Menschen unterschiedlichen Bildungsgrades und Antworten darauf. Dieser Teil enthält nicht in die Neuzeit übertragbare Aussagen, da sie kontextbezogen zu verstehen sind.
• der Koran ist eine hermeneutische Schrift; sie zu deuten, verlangt tiefes Kontextwissen und Kenntnisse der Grundbedeutung der koranischen Sprache aus der Zeit Mohammeds (zahlreiche Aramäische Wörter sind darin zu finden, aber auch Wörter mit Pahlavi oder Sanskrit Wurzeln).
• der Koran betont die Gleichheit aller Menschen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Hautfarbe oder sonstiger Merkmale. Verse, die Anwendung von Gewalt aussagen, sind manchmal irreführend übersetzt, manchmal in dem jeweiligen Kontext zu verstehen und sind keine grundsätzliche Anweisung für alle Zeiten. 
• zwei Versionen von Islam sind schon zu Lebzeiten Mohammeds entstanden: eine aggressive Fortsetzung von Haltungen und Verhaltensweisen kriegerischer Stämme und eine friedliebende, tolerante, bildungsorientierte Fortsetzung geistig-kosmischer Entwicklungsprinzipien.

Bericht von der Veranstaltung in Brüssel: http://karamat.eu/artikel/event-am-1-maerz-2016-im-europaeischen-parlament-in-bruessel.html

 

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